Weniger Lohn ist schädlich

Veröffentlicht am 23.12.2009 in Bundespolitik

Im ersten Halbjahr 2009 stiegen die Arbeitskosten je Stunde in Deutschland stärker als in vielen anderen Ländern. Aber nicht wegen stark steigender Löhne, sondern krisenbedingt: Durch Kurzarbeit und Abbau von Arbeitszeitkonten sank die Stundenzahl.

Seit über zehn Jahren ist die Lohnentwicklung permanent hinter der in den anderen europäischen Ländern zurückgeblieben. Deutschland wird für die nördlichen und westlichen Nachbarn zunehmend zum Lohndumping- Land.
Leidtragende sind die Beschäftigten, aber auch die Arbeitslosen. Denn nicht nur Löhne, auch Wachstum und Beschäftigung entwickelten sich erheblich ungünstiger als in anderen Ländern. Der Grund: stagnierende oder sogar sinkende Kaufkraft. Darunter leiden Handwerk, Dienstleistungen und andere Betriebe, die für den regionalen und inländischen Markt produzieren.

Profitiert von den niedrigen Löhnen hat nur die Exportindustrie. Sie konnte ihren Absatz steigern und fuhr hohe Gewinne ein – bis sie von der weltweiten Wirtschaftskrise getroffen wurde. Jetzt leidet auch sie unter zu geringer Nachfrage.
Notwendig ist mehr denn je die Stärkung der Binnennachfrage. Eine „Lohnpause“ würde die Krise nur verlängern.

 

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